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[Wilhelm] Richard Wagner (1813-1883) Mit Wagner erreichte die musikalische Romantik ihren Höhepunkt. Als Sohn eines Polizeiaktuars wurde Wagner am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren, sah aber zeitlebens den Schauspieler Friedrich Geyer, den seine Mutter in zweiter Ehe geheiratet hatte, als seinen leiblichen Vater an. Wagner verbrachte seine Schulzeit in Dresden und Leipzig. Beeindruckt durch die Werke Beethovens und Webers, begann seine eigentliche musikalische Ausbildung 1830 in Dresden bei dem Thomaskantor Weinling, der ihn mit der Musik Mozarts in Berührung brachte. 1833 als Chordirektor in Würzburg, schrieb Wagner seine erste romantische Oper: "Die Feen". Es folgten weitere Anstellungen als Musikdirektor in Magdeburg (1834), Königsberg (1835) und Riga (1837). Hochverschuldet floh er 1839 nach Paris, lebte dort von Gelegenheitsarbeiten und stellte seine Oper "Rienzi" fertig, die 1842 in Dresden zur Uraufführung kam. Der große Erfolg dieses Werkes führte dazu, daß Wagner zum Königlich Sächsischen Hofkapellmeister ernannt wurde. 1843 erfolgte die Uraufführung des "Fliegenden Holländers", 1842 - 45 arbeitete er am "Tannhäuser". Nach seiner Beteiligung am Volksaufstand in Dresden 1848/49 verhalf ihm Franz Liszt zur Flucht in die Schweiz. Hier, in Zürich verfaßte er seine wichtigsten theoretischen Schriften, unter anderem die Abhandlung "Das Kunstwerk der Zukunft" (1849), ferner "Oper und Drama" (1850/51) sowie seine musikdramatischen Dichtungen wie "Rheingold", "Walküre", "Siegfried". 1857-59 entstanden Text und Musik zu "Tristan und Isolde". Wagner, der während seiner Zeit im Haus des Kaufmanns Wesendonck Zuflucht gesucht hatte, gab wegen der wachsenden Spannungen zwischen ihm und dessen Frau Mathilde 1858 sein Züricher Exil auf, nahm in Paris eine Dirigententätigkeit an, hielt sich in Karlsruhe, Weimar und Wien auf und stand ab 1864 vor dem Nichts. Ludwig II. von Bayern rief den völlig verschuldeten Wagner nach München, wo er unter den besten Bedingungen arbeiten konnte. 1865 kam sein "Tristan" unter dem Dirigenten Hans von Bülow zur Uraufführung. Es ergaben sich Spannungen mit dem bayrischen Kabinett, und Wagner verließ noch im gleichen Jahr München, um in Tribschen bei Luzern seine "Meistersinger" (1867) zu beenden. Hier lernte er Cosima, die Tochter Franz Liszts und Frau seines Freundes von Bülow ,kennen, heiratete sie 1870 und zog ein Jahr später nach Bayreuth. 1872 erfolgte die Grundsteinlegung für das von ihm entworfene und von Ludwig II. finanzierte Festspielhaus, das 1876 mit der Uraufführung des "Ring der Nibelungen" eingeweiht wurde. 1882 erlebte "Parsifal" hier seine Uraufführung. Wagner reiste anschließend nach Venedig und starb dort am 13. Februar 1883. Beerdigt wurde er im Garten seines Hauses "Wahnfried" in Bayreuth.
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